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Dorfinfo
Sondrio

Höhe: 307 m
Einwohner: 22.100
Gemeindeamt: Piazza Campello, 1 23100
SONDRIO (SO). Tel.: 0342 526111, Fax: 0342 26333,
Nulltarif-Nummer 800-619191 - info@comune.sondrio.it - www.comune.sondrio.it

Dorfbeschreibung
Hauptort der Provinz, zu der Valtellina und Valchiavenna gehören, ist Sondrio, die Stadt im Herzen der Alpen. Sie liegt am Ausgang der engen Klamm Cassandre del Mallero, mit welcher das Valmalenco in das Valtellina mündet und an deren Seiten man auf die Fraktionen Mossini, Sant’Anna und Ponchiera stößt, die ältesten Stadtviertel, ursprünglich höher gelegen, um das damals vorhandene Moorgebiet in der Talsohle zu meiden. Heute breitet sich die Stadt fächerartig auf dem Schuttkegel des Mallero Bachs aus, umgeben von panoramischen Hügeln, von denen man einen herrlichen Blick auf die Stadt hat und die Orobischen und Adamello Gipfel erkennt. In der kleinen Altstadt von Sondrio findet man die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten vor: die historischen Palazzi, Zeugen verschiedener Epochen und Stile, die Renaissanceund Barockkirchen. Die mittelalterliche und Renaissance-Stadt finden wir im Palazzo Carbonera aus dem 16. Jhdt. wieder, im Lauben- und Säulengang der Via Beccaria aus dem 16/17. Jhdt., in der kleinen Kirche Angelo Custode, aus dem 16. Jhdt., im Castello Masegra und im Palazzo Comunale sowie der Kirche San Rocco, alles aus dem 16. Jhdt. Die Barockstadt findet man in der ehemaligen Casa Romegialli (18. Jhdt.), Casa Longoni (17. Jhdt.), Casa Bosatta-Carbonera (18. Jhdt.), auf dessen Innerenhof eine elegante, zweistöckige Loggia blickt, Palazzo Sertoli (17./18. Jhdt.) und Palazzo Sassi (16./17. Jhdt.). Der
Klassizismus zeigt sich im ehemaligen Teatro Sociale, dem heutigen Cineteatro Pedretti, mit seiner Fassade von Luigi Canonica (1821), dem Denkmal von Giuseppe Croff (19. Jhdt.), der Kirche Collegiata nach einem Projekt von Pietro Ligari aus dem 18. Jhdt., sowie der Fassade des Zivilkrankenhauses von G. Muraglia (1837). Die moderne und zeitgenössische Stadt offenbart sich schlussendlich in den Mosaikarbeiten von Bruno Tassinari und der Skulptur von Mario Negri, der Villa Quadrio von Adolfo Zacchi (1914), den Gärten des Palazzo Sertoli mit Statuen von Martini, Scampini, Finotti und Negri, sowie der Handelskammer von Ico Parisi (1952) und dem Sitz der Provinz und der Regierung von Giovanni Muzio (1935).

Sehenswert
Palazzo Sertoli. Das Gebäude schließt mit der schönen Fassade des Architekten Francesco Solari aus Belvedro die Südseite der Piazza Quadrivio; letztere wird durch einen Brunnen aus dem 19. Jhdt. geschmückt und stellt eine Synthese zwischen dem adligen Element der umliegenden Prachtbauten und dem ländlich volkstümlichen Element der Via Scarpatetti dar. Es handelt sich um eines der schönsten Gebäude der Stadt und besteht aus drei Palazzi - Sertoli, Giacconi und Paribelli - die im Laufe der Jahre durch die Familie Sertoli angekauft wurden. Im Innern sind besonders wertvolle Werke aufbewahrt, darunter die Annunciazione di Maria Vergine, das Fresko eines unbekannten Malers im Treppenaufgang des Palazzo. Aber das wahre “Meisterwerk” stellt der Festsaal dar, der so genannte Salone dei balli, der über zwei Etagen verläuft, vollständig mit Fresken mit Blumenmotiven bemalt und mit kleinen, perfekten Rokoko- Balkonen versehen ist, die dem Tessiner Meister G. Antonio Torricelli zugeschrieben werden, der den Saal Dank der besonderen Perspektiveneffekte weitaus größer als in Wirklichkeit erscheinen lässt. Neben dem Gebäude liegt die Kapelle San Francesco Saverio (1715). Heute verdankt das Gebäude seinen ursprünglichen Glanz dem Bankkonzern Credito Valtellinese. Der Bankkonzern hat als Eigentümer hier seinen Sitz und stellt der Stadt erneut die Benutzung des Gartens, der Höfe und der anderen kostbaren Räumlichkeiten zur Verfügung. Im Innern wird die Gemäldesammlung der Adelsfamilie Sertoli aufbewahrt, die durch die Bank im Laufe der Jahre mit angekauften Werken erweitert wurde. Unter den nennenswerten Meisterwerken befinden sich Giudizio Universale di Michelangelo von Giulio Campi (1564), La Madonna con Bambino von Bernardino Lanino (1512-1583), sowie einige bedeutende Werke von Pietro Ligari und das letzte Abendmahl Il Cenacolo von Andy Warhol (1978). Tagsüber kann man den Garten südlich des Gebäudes besichtigen, wo sich auch das Gewächshaus befindet. Collegiata dei Santi Gervasio e Protasio. Die im 11. Jhdt. errichtete Kirche ist eine der ältesten im Valtellina und war bereits im 12. Jhdt. Kollegialkirche. 1325 befand sie sich zwischen den Verteidigungsmauern der Stadt gegen die Angriffe der Gibellinen von Como. Im Innern kann man zahlreiche Gemälde bewundern, unter anderem drei kostbare Werke von Pietro Ligari, einer der bedeutendsten Künstler des Valtellina. Am Eingang der Kirche ist eine Urne mit Reliquien des Nicolò Rusca (1563-1618), der als Märtyrer in Thusis (Schweiz) starb und für den die Seligsprechung im Gange ist, untergebracht. Das Kirchenschiff stellt einen einzigen großen Raum dar; diesem entlang sechs Altare nach Plänen von Pietro Ligari, aus kostbarem Polychrom-Marmor und mit verschiedenen Materialien im perfekten Kirchenstil dekoriert. Am Ende des Kirchenschiffs führen einige Treppen zum Chorraum mit Statuen der Heiligen Gervasio, Protasio und Petrus sowie zum Tempelaltar, der 1827 von den Künstlern Antonio Galletti und Giovan Battista Navi aus Bergamo realisiert wurde. Hinter dem Altar schließlich befindet sich der Chorstuhl mit wertvoll holzgeschnitzten Motiven aus dem Alten Testament (1701-1705). Museo di Storia ed Arte - Palazzo Sassi. In diesem Geschichts- und Kunstmuseum werden archäologische Funde aus der Steinzeit und Römerzeit sowie Werke ausgestellt, die einen Überblick über die gesamte Geschichte des Valtellina, vom Mittelalter bis heute bieten. Besonders interessant ist die Sammlung der Ligari-Stiftung, die aus Gemälden, Entwürfen, Zeichnungen, Drucken, Dokumenten, Gipsabdrücken und Arbeitswerkzeugen der bekannten lokalen Künstlerfamilie aus dem 17./18. Jhdt. besteht. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10.00 / 12.00 und 15.00 / 18.00 (Sommer) -Dienstag bis Samstag 09.00 / 12.00 und 15.00 / 17.00 -Montags und an Feiertagen geschlossen-außerordentliche Öffnungszeiten sind nach Voranmeldung möglich. Weitere Ausstellungsorte und permanente Ausstellungen: derAusstellungssaal im Rathaus (Piazza Campello), die Mineraliensammlung Fulvio Grazioli, Palazzo Sertoli mit dem Ausstellungsraum und den im Garten ausgestellten Skulpturen (Piazza Quadrivio und Via Gesù), der Ausstellungssaal der Provinz (Corso XXV Aprile). Casa Carbonera. In der Piazzetta Angelo Custode gelegen, zwischen der gleichnamigen Kirche und den wunderschönen Patrizierhäusern aus dem 17./18. Jhdt. Einst flößte dieser Orte Furcht ein, denn man behauptete, es sei ein Versammlungsort der Hexen. Das Haus bietet interessante architektonische Details und im Innern befindet sich eine kostbare Wendeltreppe mit Schmiedeeisen- Geländer. Via Scarpatetti. Ihr Name erinnert an eine alte Familie aus Graubünden und stammt wahrscheinlich vom Dialektausdruck sgarba tecc (Dachabdecker); diese Straße erreicht man, nachdem man die Piazzetta Quadrivio überquert hat. Ihre Steigung führt durch das Herz der Altstadt von Sondrio, in ein Viertel reich an Gassen und Treppen und bis zu Füßen des Castello Masegra, von dem aus sich ein herrlicher Blick auf die Stadt bietet. Castello di Masegra. Wahrscheinlich geht das Gebäude auf das Jahr 1041 zurück und erlebte im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Umbau- und Ausbauarbeiten bis zum Erhalt der heutigen Form und Dimension. Das Schloss erhebt sich aus erteidigungszwecken über der Stadt, gemeinsam mit dem Schloss San Gregorio und der Torre di Moncucco (beide wurden im Laufe der Jahrhunderte zerstört), errichtet aufgrund der zahlreichen Kämpfe zwischen Guelfen und Gibellinen. Mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, wurden im Jahre 1318 zuerst der Burggraben und anschließend, dank der Beiträge seitens der Bewohner, auch die starke Mauer realisiert. Früher setzte sich das Gebäude aus mehreren befestigten Strukturen zusammen, heute zeigt sich das Schloss mit einer einheitlichen verputzten Steinstruktur und einem Dach mit lokalen Ziegeln, den so genannten “piode”. Palazzo della Provincia e del Governo. Der Provinzund Regierungssitz ist ein Werk des Arch. Giovanni Muzio, der auf diese Weise die veltliner unstgeschichte zum Ausdruck bringen wollte und ein Gebäude aus gemeinen aber gleichzeitig auch sehr kostbaren Baumaterialien aus dem Tal realisierte: Serizzo-Granit für die Außenverkleidungen Serpentinit und Holz, letzteres für die Innenverkleidungen. Der große Ratssaal ist mit Fresken, den sechs Wachsmalereien von Gianfilippo Usellini versehen, die traditionelle veltliner Tätigkeiten darstellen, zu ihnen gesellen sich moderne Abbildungen, wie die eines Wasserkraftwerks. Die Verwirklichung des Palazzo Muzio war auch eine kleine Revolution im Stadtbild, mit der Öffnung des heutigen Corso XXV Aprile, die Verbindung zwischen Piazza Campello und Piazzale Bertacchi. Wallfahrtskirche Madonna della Sassella: am Westeingang der Stadt erhebt sich zwischen den Weinbergen dieser Wallfahrtsort aus dem 15. Jhdt. Es handelt sich dabei um eines der bedeutendsten veltliner Kunstdenkmäler. Die herrliche Fassade besteht aus einer Treppe, die in den Hallengang, mit schmalen Säulen aus grünem Stein führt. Über dem Eingang eine Lünette, die den Brüdern Rodari zugeschrieben wird und eine Krippe darstellt. Im Innern findet man zahlreiche Fresken aus dem 15. Jhdt. von A. De Passeris.Castello Grumello. Im Nordosten, am gegenüberliegenden Ortsende, auf einem großen Felsen, ebenfalls von Weingärten umgeben, erhebt sich die Ruine der bedeutenden Festung aus dem 14. Jhdt.; heute sind nur noch die beiden Hauptgebäude erhalten. Das Schloss, von den Graubündnern 1526 demoliert, wurde kürzlich restauriert.

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