DORFINFO
Tresivio
Höhe: 504 m
Einwohner: 1.943
Gemeindeamt: Piazza Santi Pietro e Paolo, 1
23020 TRESIVIO (SO). Tel.: 0342 430109
Fax: 0342 431591
Dorfbeschreibung
Tresivio, 1016 Trecive (aus dem Lateinischen “tres Viae” - drei Straßen) und 1022 Tresivi
genannt (wahrscheinlich auf die ost-lombardischen
Bezeichnung für Futterkrippe
zurückgehend), liegt an der Via dei Castelli in
einer Mulde am Rhätischen Hang. Im
Norden durch einen breiten Hügel geschlossen,
der die Täler Rogna im Western und
Rhon im Osten trennt, im Süden der
Calvario-Felsen. Hier standen früher das
Schloss, das wie viele andere von den
Vertretern der Graubündner Ligen zerstört
wurde, der Palazzo des Marchese Malaspina,
im Auftrag der Visconti Befehlshaber des
Tals, die Pfarrkirche, die kleinen Kirchen San Michele und San Giovanni Battista und der Bischofssitz. Von hier aus beherrscht man das
gesamte mittlere Valtellina in Richtung
Sondrio. Im Mittelalter war Tresivio von
großer Bedeutung, während der Herrschaft
der Visconti und Sforza zwischen 1385 und
1500 Gouverneurssitz in Vertretung des
Herzogs von Mailand, sowie oberster
Gerichtshof des Tals. Tresivio war außerdem
Sitz einer großen Pfarrgemeinde und deshalb
hatte der Bischof von Como Jahrhunderte
lang die Verpflichtung in seinem Bischofssitz
mindestens 3 Monate im Jahr zugegen zu sein.
Sehenswert
Wallfahrtsort Santa Casa di Loreto. Marien-Wallfahrtsort auf einem Kegel, umgeben
von Weinbergen, nötigenfalls “geköpft”
und Ergebnis einer langen und sehr komplexen
Bauarbeit, die bis heute noch nicht
vollkommen klar ist. Die Errichtung
begann sicherlich mit einer kleinen
Kapelle, die 1629 der Hl. Jungfrau von
Loreto geweiht wurde, und zwar an der
Stelle, an der bereits die Basilika Santa
Maria di Tronchedo stand. 1646 wurde der
Grundstein für eine neue große Kirche
gelegt, die um die und auf der antiken
Kirche gebaut werden sollte. Es entstand
der erste Kern des Wallfahrtsorts, erkennbar
an den ansehnlichen Ausdehnungen
des Kirchenschiffs. Wahrscheinlich war
der Bau noch nicht abgeschlossen als man
1701 beschloss, das Gebäude nochmals zu
vergrößern und an die bereits enormen
Struktur wurde ein neues Presbyterium
mit großer, achteckiger Kuppel, außen mit
einem Tiburium, hinzugefügt. Zwischen
dem 19. und 20. Jhdt. wurden weitere
Arbeiten durchgeführt, wie z.B. der Bau
des Glockenturms (1795-1833). Es handelt
sich dabei um eine, für das Gebiet, nicht
ungewöhnliche Struktur, aus einem einzigen
Gewölbesaal mit Seitenkapellen und
Galerien bestehend. Extern zeigt sich die
Struktur kompakt, so auch die
Seitenfassaden, die, mit einigen Varianten,
die übereinander liegenden beiden
Ordnungen der auptfassade und die
Vielzahl kleiner Nischen widerspiegelt.
Die vordere und die seitlichen Fassaden
werden durch drei eindrucksvolle Portale
vervollständigt. In der Mitte des Gebäudes
befindet sich unter der Kuppel die Santa
Casa, welche die Züge des Hauses von
Loreto trägt. Es handelt sich um einen
Wallfahrtsort im Wallfahrtsort, eine kleine
Gedächtniskapelle, ihre Decke ein hellblauer
Sternenhimmel, in der die Statue
der Schwarzen Madonna aufbewahrt wird.
Der Wallfahrtsort ist wieder öffentlich
zugänglich; er erscheint spartanisch, einige
Gegenstände wurden leider gestohlen, wie
z. B. die Apostelstatuen, die früher in den
12 Nischen des lauretanischen Hauses
unterbracht waren, andere hingegen werden
anderswo aufbewahrt. Durch ein
Ministerialdekret zählt die Santa Casa seit
1913 zu den unter Denkmalschutz stehenden
Gebäuden Italiens und seit 1931 wurde
sie vom Bischof von Como, Mons.
Alessandro Macchi zum Wallfahrtsort
ernannt. Palazzo Guicciardi-Beccarla. Heutiger Sitz des Gemeindeamts, die
Innenräume sind reich an interessanten
Fresken: vier davon stellen Romansichten
aus dem 16. Jhdt. dar und sind Beweis für
die enge Verbindung mit der Ewigen Stadt, dem Auswanderungsziel zahlreicher
Veltliner. In einer Nische befindet sich ein
Mauer-Fresko, Teil eines größeren, leider
verloren gegangenen Werks, das die 6.
Kreuzwegsstation Christi darstellt. Kirche
San Tommaso. Gebäude aus dem Jahre 1117;
die ursprünglich bescheidenere, bereits mit
Gaben ausgestattete Votivkapelle wurde am 21. August 1342 durch Pater Alberto
Bischof von Nicomedia geweiht.
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