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Val Poschiavina
Passo Campagneda - Campomoro


Ausgangspunkt: Damm Alpe Gera
Zwischenstopp: Canciano-Pass
Endpunkt: Campomoro
Min. Höhe: 1.980 m
Max. Höhe: 2.620 m
Wanderzeit: 6 Std.
Länge: ca. 13 km
Schwierigkeitsgrad: EE
Besonderheiten: Interessanter Ausflug auf Hochalmen, reich an Feuchtbiotopen als Beweis der Gletschertätigkeiten (von geschliffenen Felsen bis zu neueren Moränen des Pizzo Scalino- Gletschers), und zahlreichen kleinen Seen im zweiten Teil der Tour sowie herrliche Fernblicke.
Kennzeichnung: vor allem horizontale Markierung (die Tour stimmt größtenteils mit der siebten Etappe der Alta Via della Valmalenco überein: gelbes Dreieck, oft mit der Nr. 7 versehen).
Ausrüstung: Trekkingausrüstung mit entsprechenden Materialien, die für Höhen von mehr als 2.000 m und eventuellem, für die Gegend typischen Wetterumschwung, geeignet 60 sind (Anorak und Bergschuhe sind unerlässlich)
Wegbelag: Saumpfad auf der Alm, kurze zementierte Fahrstraße, teils steinige, teils feuchte Wege über Weiden, schlussendlich Wegspuren auf geschliffenen Felsen und Geröllablagerungen der Gletscher, mehr oder weniger bewachsen. Endstück auf einem guten Saumpfad zwischen Alpe Campagneda und Campomoro
Beste Jahreszeit: Sommer, bei günstigen Bedingungen (z.B. wenig Schneeresten) auch im vorgerückten Frühling oder Frühherbst (falls keine frühzeitigen Schneefälle oder Vereisungen vorhanden sind). Die Tour wird auch als Ski- und Langlauftour durchgeführt
Stützpunkte: Hütte ohne Notbiwak: Rifugio Cà Runcasch (2.170 m) auf der Alpe Campagneda (geöffnet: Sommer, an Feiertagen, an Wochenenden das ganze Jahr über); Rifugio Zoia (bereits C.A.I. Mailand), 2.021 m, bei Campomoro

Wegbeschreibung
Vom Parkplatz am Fuße des Damms der Alpe Gera, nach Campomoro, steigt man zum oberen Teil des Damms auf und von hier wandert man den ebenen Weg an der Ostseite des Stausees entlang, bis er zu den Weiden der Val Poschiavina ansteigt. Nach der Abzweigung zur Alpe Gembrè und der Seeumwanderung, vorbei am Rifugio Bignami, wurde die Straße kürzlich zementiert, um landwirtschaftlichen und anderen Fahrzeugen die Zufahrt zur Hochebene der Alm zu ermöglichen. Von den kleinen Almhütten geht ein Saumpfad weiter, der durch das Tal führt und über den das Vieh entferntere Weiden in der Nähe der Pässe Ur und Canciano erreichen kann;über die Pässe gelangt man in das Schweizer Valle di Poschiavo. Der Weg verläuft teils ansteigend, oft auch auf steinigem Boden, teils eben, mit zahlreichen Torf- und Moorgebieten. In diesen kann man Wollgras Fruchtstände sowie schillernde Spuren natürlicher Kohlenwasserstoffe und ab und zu überwachsene Nadelbaumstämme entdecken, die zwischen dem Torf hervorragen und von vergangenen, klimatisch wärmeren Zeiten zeugen. Blickt man rückwärts in Richtung NW, sieht man im Hintergrund die herrliche Gebirgsfestung mit dem Pizzo Argient und dem Pizzo Zupò, einige der höchsten Gipfel der Bernina-Gruppe über dem Gletscherstrom des westlichen Fellaria. Vor allem der erste Teil des Val Poschiavina ist durch serpentinenartige glatte Wände gezeichnet, die durch Gletscherschliff geformt wurden und in denen elegante Kletterer eine natürliche Bühne für ihre akrobatische und natürliche Entfaltung finden. Im Herzen der Sommersaison begleitet der Glockenklang der Viehherden auf der Weide die friedlichen Aufstiege im Tal, ab und zu durch den schrillen Pfeifton der Murmeltiere unterbrochen, die auf den Hängen Wache halten. Nähert man sich der asserscheide, nimmt die Steigung der Talsohle langsam zu. Nachdem man eine nicht besonders auffällige Abzweigung hinter sich lässt, die links zum Passo d’ Ur aufsteigt, geht es direkt auf den Passo Canciano zu, den man ganz einfach um einige Felsen herum erreicht. Der Passo Canciano (2.450 m) stellt den niedrigsten Punkt der gesamten Wasserscheide/Grenze zwischen Pizzo Scalino und Bernina-Gruppe im Norden dar. Auf der anderen Seite geht das gleichnamige Tal zum Lago di Poschiavo hinunter; im Südwesten überragt der NO-Hang des Pizzo Canciano das Tal. Man verlässt den Pass, den Markierungen und der Wegspur folgend, die süd-westlic auf geschliffenen Felsen und
Gletscherschutt bergauf geht, und erreicht eine Hochebene, auf die bis vor einigen Jahrzehnten der Scalino-Gletscher reichte. In Wirklichkeit geht diese morphologische Hochebene, auf der man an den niedrigeren Stellen Stauwasser und eine interessante Vegetation erkennen kann, auf eine entsprechende Strukturfläche zurück: die Hochebene entspricht der Kontaktfläche zwischen den Serpentinit-Strukturen des Val Malenco und den Felsen der Margna-Schicht, aus der der darüber liegende Pizzo Scalino besteht. Dieses geologische Phänomen ist in Wirklichkeit auch am gesamten rechten Hang der Val Poschiavina und im restlichen Teil der Tour, vom Passo Campagneda bis zu den gleichnamigen Almweiden einige Meter weiter unten, erkennbar. Die Pflanzenvielfalt wird zum Teil durch die ebenfalls sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit gerechtfertigt, die reich an verschiedenen Mineralien ist. Nachdem man den Wildbach der vom Gletscher des im S erkennbaren Pizzo Scalino herabfließt, überquert hat, geht es erneut bergauf bis zu einem Seebecken (durch Moränendamm), hinter welchem man, nach einem neuerlichen kurzen Aufstieg, den Passo Campagneda erreicht. Es geht weiter bis nach Campomoro.

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